In der 1. Ausgabe "Historikus Vogtland" (Ausgabe Januar-Februar 2006)
lesen Sie unter anderem folgende Beiträge:

 

Titelthema
Stadtleben Brand von Plauen 1844: Jeder Sechste wurde Obdachlos

... aus dem Inhalt:

Roter Hahn in der Stadt
Stadtbrände gehörten bis ins 19. Jahrhundert zu den Erfahrungen, die nahezu jeder Bürger ein- oder auch mehrere Male im Leben machte. In den mittelalterlichen Städten mit ihren schmalen Gassen und schlicht gebauten Häusern hatte das Feuer ein leichtes Spiel. In schöner Regelmäßigkeit prasselten irgendwo innerhalb der Stadtmauern die Flammen. Manchmal brannten nur einzelne Häuser nieder, in extremeren Fällen erwischte es ganze Straßenzüge oder Stadtteile. In Plauen wütete das Feuer 1844 besonders schlimm.
300 Gebäude standen in Flammen
Reglos hing die kleine Sturmglocke in den Abendstunden des 9. September 1844, einem Montag, in der oberen Laterne des rechten Turms der Johanniskirche. Seit sie das letzte Mal Alarm geschlagen hatte, waren einige Jahre ins Land gezogen. Die Nacht war angebrochen, Mensch und Tier hatten sich zur Ruhe gelegt. Sie sollten nur für kurze Zeit Schlaf finden...

 
Wirtschaft
Arbeit nach dem Krieg: Lieber in den Westen als in den Schacht
... aus dem Inhalt:

Der Westen begann sich schnell zu erholen ab dem dritten Nachkriegsjahr. In den USA hatte der Kongress im April 1948 dem Plan von Außenminister George Marshall zugestimmt. 13 Milliarden Dollar, Kredite und Sachleistungen, pumpten die Amerikaner in den kommenden vier Jahren nach Westeuropa. Der Wiederaufbau erhielt einen kräftigen Schub. Wenige Wochen später kam das nächste Schmiermittel für die daniederliegende Wirtschaft aus Übersee. Die D-Mark, in den USA gedruckt, löste im Juni 1948 die wertlose Reichsmark ab. Mit der Währungsreform füllten sich schlagartig die Geschäfte, die Schwarzmärkte, auf denen Zigaretten als bevorzugtes Zahlungsmittel galten, verschwanden...

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Person
Gelehrter Bauer: Das Sprachgenie von Rothenacker
... aus dem Inhalt:

Lebte der gelehrte Bauer von Rothenacker im 21. Jahrhundert, er wäre ein Promi. Wir würden sein Gesicht aus Talkshows kennen und in Zeitungen von ihm lesen. Stünde gar die Frage nach dem klügsten Vogtländer aller Zeiten, käme er wahrscheinlich auf einen der vordersten Plätze. Denn der Mann war ein genialer Autodidakt. Er lernte über ein Dutzend Sprachen perfekt lesen und schreiben und konnte in mehreren hundert Sprachen Schriftproben geben. Er konstruierte seine eigene Sternwarte und befasste sich mit Mathematik, Astronomie, Geographie und Chemie. Seine Arznei- und Kräuterkenntnisse machten ihn zu einem gefragten Arzt weit und breit. Doch Nicolaus Schmidt ist tot, schon seit 335 Jahren. Als Mann aus dem Volk erfuhr er zu Lebzeiten Achtung und Respekt an deutschen Höfen und konnte auch einiges Kapital schlagen aus seinen ungewöhnlichen Fähigkeiten. Geblieben ist er trotzdem immer einer aus seinem Stand, ein Landmann...

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Kaleidoskop
Ausflug eines Zirkusbären / Stichwort: Hundesteuer, Salz
... aus dem Inhalt:

Ausflug eines Zirkusbären
Einige Fabriken blieben geschlossen am 30. Juni 1900, die Schüler von Plauen und Umgebung hatten sowieso frei. Kaum einer, der am Vormittag nicht in die Stadt rannte. Der Zirkus zog durch die Straßen, und alle wollten die Stars der Manege sehen: die Artisten in ihren glitzernden Kostümen, die afrikanischen Löwen mit ihren riesigen Mähnen und gewaltigen Pranken, die gutmütig trottenden grauen Elefantenkolosse, die herausgeputzten Pferde des Zirkus' Barnum & Bailey...

Stichwort Hundesteuer - Plauen verlangt seit 1853 eine Abgabe für Vierbeiner
Die Hundesteuer in Deutschland reicht in manchen Städten zurück bis um 1500. Zu jener Zeit halfen Tiere dem Menschen bei der Arbeit auf dem Feld und auf dem Hof. Sie waren Nutztiere, die das Einkommen ihrer Besitzer mehrten und kosteten demzufolge Steuern. Allerdings war im Mittelalter noch kein Geld zu bezahlen, sondern eine Naturalabgabe, das so genannte Hundekorn - vornehmlich Hafer, Gerste oder Roggen...

Stichwort Salz - Menschen und selbst Tieren standen große Mengen zu
Salz mussten die Bewohner mittelalterlicher Städte in einem Speicher, dem so genannten Salzkasten, kaufen. In einer Urkunde über den Salzkauf in Falkenstein im 16. Jahrhundert...

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Denkmal Schloss Mylau
Auf den Spuren des Kaisers
... aus dem Inhalt:

In Windeseile verbreitete sich die Nachricht durch die engen Gassen Mylaus: „Der Kaiser kommt, der Kaiser!" Schon war das Schmettern der Trompeten zu hören, Herolde verkündeten die Ankunft des Trosses. Neugierig drängte sich das Volk vor der Burg, wer keinen Patz in den vorderen Reihen ergattert hatte, würde es schwer haben, den Herrscher über das Heilige Römische Reich deutscher Nation, zugleich König von Böhmen, Italien und Burgund, zu Gesicht zu bekommen...

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Ortsporträt Falkenstein
Stickerei brachte Wohlstand
... aus dem Inhalt:

In Falkenstein lebte es sich im Mittelalter etwas unruhiger als in anderen vogtländischen Gemeinden. Der Stadt fehlte die Befestigung, und so ganz ohne Stadtmauer waren friedfertigen Händlern und Landstreichern, aber in Kriegszeiten eben auch plündernden und brandschatzenden Landsknechten buchstäblich Tür und Tor geöffnet. Die Stadt überkam deshalb so manche Katastrophe, doch ihre Bürger waren offensichtlich ein zäher Menschenschlag, der sich immer wieder aufrappelte. Die Geschichtsforschung nimmt an, dass Falkenstein um 1160, 1170 entstanden ist. Seit Mitte der 13. Jahrhunderts tauchten die Herren von Valkenstein, ein ursprünglich fränkisches Rittergeschlecht, als Dienstmannen unter den Vögten von Plauen auf. Die Edlen waren ...

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Alltag Notdurft im Mittelalter
Geschäft am Straßenrand
... aus dem Inhalt:

Menschen müssen essen und trinken. Aber wo wurden sie früher wieder los, was der Magen nicht verdaute? Wer sich alte Burgen und Schlösser ansieht, staunt meistens über die prächtigen Bauten, die herrlichen Ausblicke, die wunderschönen Landschaften ringsherum. Wer sich dann allerdings vergegenwärtigt, wie die Fürsten in diesen Anwesen gelebt haben, stellt meistens fest, dass heute das gemeine Volk in vielerlei Hinsicht fürstlicher lebt als die Blaublütigen von einst. Vor allem die hygienischen Verhältnisse waren...

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Kaleidoskop
Körperflege: Seit wann gibt es Seife / Buchtipp / Redewendungen
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Kaleidoskop
Museen, Ausstellungen
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Verein VfB Auerbach
Alles begann auf einer Wiese
... aus dem Inhalt:

Die Premiere verläuft verheißungsvoll: Mit 7:1 schicken die Fußballer des Auerbacher Fußballclubs die 2. Mannschaft des VFC Plauen nach Hause. Der Verein ist an diesem 15. Juli 1906 gerade mal zwei Monate als. Erst im Mai, am 17., hatten reichlich zwei Dutzend Männer den AFC im Auerbacher Hotel Kaiserhof aus der Taufe gehoben. Ihre ersten Schritte als Mannschaft machen die Fußballpioniere der Drei-Türme-Stadt auf einer abfallenden Wiese am Reumtengrüner Straße, die mit heutigen Vorstellungen von einem Fußballplatz nur wenig gemein hat. „Während die eine Seite mit der ‚Höhe des Kuhbergs' liebäugelte, lässt sich die andere nach unten durchfallen.", beschreibt die „Auerbacher Zeitung" die Spielstätte. Die Aktiven jedoch sind mit Leidenschaft bei der Sache. Aus dem ersten Göltzschtal-Derby gegen Falkenstein im September 1906 gehen die AFCler mit einem 4:1-Sieg hervor. Meisterehren lassen denn auch nur zwei Jahre auf sich warten. 1908 erringt die 1. Mannschaft die Siegertrophäe in der 2a-Klasse des Sportgaues Vogtland. Gespielt wird, nachdem der Verein dem Verband Mitteldeutscher Ballspielvereine (VMBV) beigetreten war, nun auf einem den Regeln entsprechenden...  

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Heimatdichtung Mundart
Zwei Geschichten von aufgeweckten Schülern / Gedicht „De gute alte Zeit"
... aus dem Inhalt:

„Werscht 'n Weg scha finne" Zwei vogtländische Schulbuben, die nicht auf den Mund gefallen waren E alter bekannter Pastor von Plaue mußt emol de Schul in N. und A. inspizieren, und weil er in N. die Schulbuhm o'fregt, kümmt's in der Geographie unner annern für, aß er als Letzts die Frog stellet: "Nun, meine Kinder, könnt ihr mir wohl sagen, welches der nächste Weg nach Berlin ist?" Kaaner kaa antworten. Mit bedenkling Kopfschütteln, aner klan Standred und der Ermahnung, daß alle...  

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Lesestück
In der Musikstadt
... aus dem Inhalt:

Das Vogtland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Paul, ein 14-jähriger Plauener Junge, bekommt zu Weihnachten einen Brief von seinem Onkel aus Markneukirchen. Der Bruder der Mutter hat sein Geigenbaugeschäft vergrößert und bietet seinem Neffen eine Kaufmannslehre an. Eigentlich wollte Paul immer nur Musikant werden, aber auf Zureden der Mutter willigt er schließlich ein. Nach Konfirmation und Schulentlassung reist er in der Osterwoche mit seinen Eltern nach Markneukirchen und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, als ihn der Onkel...

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Rätsel
Konrad Duden im Vogtland / Wie heißt das Gebäude?
... aus dem Inhalt:

Vater der deutschen Rechtschreibung lehrte auch vogtländische Kinder Der folgende kurze Text erinnert an Konrad Duden, der vor etwas mehr als 120 Jahren ein komplexes Regelwerk für die Vereinheitlichung der deutschen Schriftsprache schuf. Leider hat sich in die Geschichte ein Fehler eingeschlichen, den Sie, liebe Leserinnen und Leser, aufspüren sollen. Viel Erfolg! (Die Auflösung finden Sie...  

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